Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bentwisch,
Ihnen/Euch allen wünsche ich von Herzen für das neue Jahr Gesundheit, Gesundheit und Gesundheit, alles andere findet sich ja doch irgendwie.
Man wird schon vorsichtiger beim Formulieren von Herausforderungen, die letzten Jahre waren irgendwie alle besonders, und offen gestanden sehne ich mich danach, mal die Themen in Ruhe und mit Bedacht anzugehen, statt immer nur durch irgendwelche Krisen getrieben zu sein. Aber ich fürchte, dass sich diese Situation zum Normalfall entwickelt.
Ich habe in den letzten Monaten einige unliebsame Erkenntnisse gewonnen. Denn es ist eben gar nicht so einfach im »Haifischbecken« der öffentlichen Verwaltung. Und dabei stoße ich mich nicht nur an allerlei Bequemlichkeiten und Gleichgültigkeiten im eigenen Amt, sondern finde mich auf der Suche nach einer Perspektive für unsere Gemeinde auch zwischen allerlei Stühlen auf Landes- und Kreisebene wieder. Dass es unterschiedliche Blickwickel und Interessenlagen gibt, die es zu bedenken gilt, sehe ich ein. Deshalb erwarte ich auch keinen Jubel und keine Sofortlösungen, wenn der Bürgermeister der Gemeinde Bentwisch mit einem Problem auftaucht. Das, was mich aber wirklich verrückt macht, ist die unbeschwerte Gelassenheit. Das große Nichts. Die absolute Funkstille. Wenn ich ein Problem endlich, endlich dem oder der vorgetragen habe, der oder die sich dem eigentlich annehmen müsste, passiert in der Regel: nichts. Solange man nicht zur unerträglichen Nervensäge wird, passiert: nichts. Im Juni ein Brief an die Ministerpräsidentin, im August eine flapsige Antwort aus ihrem Innenministerium, im Oktober Gespräche im Kreis und im Wirtschaftsministerium und mit dem Städte- und Gemeindetag, im November dann ein Termin mit dem Herrn Staatssekretär und dazwischen und danach immer wieder:...Ruhe. Stille. Warten. Nichts. Tut mir wirklich leid, aber Geduld ist nicht meine Stärke. Und alle tun ach so geschäftig und machen weiter, als wenn nichts wär. Da wird im Amt geplant, 68.000 € (ohne zu wissen, ob das überhaupt reicht) für ein Notstromaggregat (!!!) zu verblasen, welches die Funktionstüchtigkeit der Amtsverwaltung im Krisenfall (welchen Krisenfall eigentlich noch?) sicherstellen soll ... Herrgott, wenn in Deutschland die Lichter ausgehen, lass sie bitte auch im Amt dunkel. Es ist doch alles sooo schön bequem. Es wäre doch auch ganz nett, wenn z.B. Mönchhagen nur ein ganz kleines bisschen mehr wirtschaftliche Entwicklung zuließe, damit vielleicht etwas die Steuermesszahl steigt und dadurch vielleicht ein klein bisschen mehr an den gemeinschaftlichen Kosten getragen werden könnte. Aber ich will nicht auf Mönchhagen rumhacken, es ist eben blöd, wenn man mit Rostock eine gemeinsame Grenze hat ...
Was wird werden in 2023? Ich habe keine Ahnung. Klingt für einen Bürgermeister irgendwie peinlich – ist aber die Wahrheit. In der Gemeindevertretung verschieben sich momentan die Befindlichkeiten und Kräfteverhältnisse, finanziell ist die Gemeinde nahe der Handlungsunfähigkeit (im kommenden Jahr wird’s wohl gerade nochmal gut gehen). Egoismus, Gier, Dummheit und Rechthaberei allerorten, das einem schlecht wird, und man selbst immer irgendwie dazwischen – nee, so richtig rosig sieht’s für 2023 nicht aus. Nun versuche ich seit Jahren, an dieser Stelle in Ihrem Mitteilungsblatt nicht nur rumzunörgeln, sondern auch Positives zu vermitteln. Ja, ich bin ein wenig gefrustet, aber da ich Berufsoptimist bin, höre ich mit meinem Gemaule jetzt auch mal auf und berichte lieber von herzerfrischenden Gesprächen mit Frau Dreher, Frau Gilge, Frau Möbius und Familie Treuer. Wenn ich nämlich direkt zu den Geburtstagen auftauche, ist es irgendwie meistens unpassend, mal zu spät, mal zu früh, mal erwartet, mal peinlich berührt, mal mit voller Familie, mal nur in Unterwäsche ... das ist alles kein Problem – das ist eben Dorf! Wenn ich aber mal nicht in den Trubel reinplatzen muss, sondern Zeit haben darf, dann erfährt man wunderbare Dinge über Lebensleistungen, Leidenschaften und auch Sorgen. Wenn Sie also wollen, dass ich zu Ihrem runden Geburtstag NICHT auftauchen soll, sondern vielleicht etwas später, rufen Sie mich bitte einfach an, dann verabreden wir uns, wenn es nicht so turbulent ist und haben dann auch Zeit für einen ungestörten Schnack. Ich hätte meine Freude dran. Ich bin gespannt, was das neue Jahr bringt, welche Überraschungen und Enttäuschungen es bereithält. Und dann komme ich doch noch mit einem ganz privaten Tipp um die Ecke: Sich treu bleiben und leidenschaftlich für seine Überzeugungen streiten, dann wird’s ein gutes Jahr.
Herzliche Grüße Ihr/Euer
Unser Fritz Albrecht ist gestorben. Über 30 Jahre lang für diese Gemeinde ein Bürgermeister mit Leidenschaft. Er war fest in seinen Überzeugungen, fordernd aber eben auch tolerant und empathisch gegenüber jedermann. Wir verlieren mit ihm einen überzeugten, gradlinigen und grundanständigen Bürger unserer Gemeinde, der eben Verantwortung für das Gemeinwohl übernahm, statt nur darüber zu reden.
WeiterlesenNachdem die bewegende Zeit der Wahl nun hinter uns liegt, möchte ich mich bei Ihnen allen herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen in meine Person bedanken. Ich wünsche mir eine konstruktive, erfolgreiche, vertrauensvolle und zielführende Arbeit im Sinne der Gemeinde und für das Allgemeinwohl. Ich bin guter Hoffnung, da ich spüre, wie sehr sich jeder einzelne der Gemeindemitglieder einbringen möchte.
WeiterlesenWas für ein schöner Tag der offen Tür im Zwergenhaus. Klar habe ich die Gelegenheit genutzt mal herzlich und öffentlich Danke zu sagen, insbesondere bei Anja, ihrem Team und den Eltern! Gefreut habe ich mich auch über eine Entscheidung unserer GV zur unentgeltlichen, zeitweisen Überlassung eines unserer Löschfahrzeuge an die Wehr in Gelbensande.
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